Pascal Muggli
Es gibt für mich wohl kaum jemand anderes, der die Faszination «Natur» so präzise zu umschreiben wusste, wie dies John Muir tat – u.a. Entdecker, Naturalist, Schriftsteller und Geologe. Vielleicht liess auch mein Geographiestudium meine Faszination an Kanada wachsen – einem Land im Übergang von Zivilisation im Süden und Dünnbesiedelung bis Menschenleere im Norden.
Während die Klassiker British Columbia und Alberta mit türkisblauen Seen, idyllischen Weingebieten, vorgelagerten Inselwelten und dahinter auftürmenden Bergkulissen noch immer eine sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur vorweisen, folgt das nördlich angrenzende Yukon Territory einem anderen Credo: Hier ist weniger mehr. Weniger Zivilisation, mehr Natur; um ein Vielfaches weniger: hier leben auf einer Fläche von ungefähr 482'000 km2 gerade mal 38'000 Menschenseelen. Und nur eine Strasse, welche sich durch die endlosen (!) Traumlandschaften windet. Bei meinem Anflug auf Whitehorse und der daran anschliessenden Kanada Mietwagen Rundreise begriff ich deshalb mehr und mehr, was die Begriffe «Weite», «Leere» und «Stille» wirklich zu bedeuten haben. Weniger Ablenkung, dafür mehr Platz für eigenen Gedanken, Träume und Visionen und demnach der perfekte Ort, um sich selbst wieder etwas näher zu kommen.
Aber auch der Osten hat es definitiv in sich und bietet einen etwas ausgewogeneren Mix von spannenden Städten wie Toronto, Montréal, Ottawa und Québec City sowie herrlichen Landschaften einschliesslich der nördlicheren Regionen Ontarios und Québecs – darunter der Algonquin Provincial Parks, Mont-Tremblant, Fjord-du-Saguenay und Gaspésie. So kommt man in den Genuss eines vielseitigen Kulturangebots in den Metropolen, gemischt mit Outdoor Aktivitäten sowie Tierbeobachtungen, einschliesslich Whale Watching im berühmten Tadoussac.
Zudem bildet Atlantikkanada einen weiteren Kontrast, so dass Sie hier eine weitere Version eines etwas wilderen Kanadas antreffen – malerische Fischerdörfer, zerklüftete Küsten und Leuchttürme.